03.01.2020

2020: Kein großes Ganzes.

offtopic

« previous

next »

Das neue Jahr ist schon wieder 3 Tage alt, und ich weiß immer noch nicht so recht, was ich eigentlich schreiben soll. Erstens: "2020" ist eine eigenartige Zahl. Schaut irgendwie nicht aus wie eine Jahreszahl, aber bitte.

Zweitens, jetzt haben wir die Teenagerjahre des neuen Jahrtausends hinter uns gebracht und machen uns auf in die Zwanziger. Obwohl ich schon sagen muss, so ein Dekadenwechsel verliert auch ein wenig an Reiz, wenn man 1. schon vier davon hinter sich hat und 2. einer davon ein Jahrtausendwechsel war.

Drittens, mein Sprichwörterkalender leitet das Jahr folgendermaßen ein: "Ich brauche keine neuen Vorsätze. Die alten sind noch unbenützt". Das gilt leider auch für mich.

Viertens, zur Feier des Tages habe ich mir am Neujahrstag eine Krone ausgebissen. Muss zwar nur wieder angeklebt werden, aber der noch freie Dienstag ist somit auch verplant.

Wie auch immer. Die offensichtlichen Punkte zuerst:


✗ Bücher (#1)

Wie schon mehrmals geschrieben, lautet der Plan für 2020 schlicht und ergreifend: Weniger kaufen, mehr lesen. Eigentlich straightforward. Schau ma mal.


✗ Arbeit (#2)

Schon seit Jahren schreibe ich mir denselben Wunsch ins Stammbuch: Weniger ärgern, mich weniger in andere Abteilungen und ins große Ganze einmischen, weniger die Arbeit (mental) mit nach Hause nehmen. Das klappt mal mehr, mal weniger gut.

Schon seit einer Weile spiele ich außerdem mit dem Gedanken, meine 30-Stunden-Woche auf 25 Stunden zu reduzieren, hauptsächlich aus organisatorischen Gründen. Das mag jetzt ein wenig lächerlich klingen, aber das Gesetz, dass man nach 6 Stunden eine Pause einlegen muss, verumständlicht einen 6-Stunden-Arbeitstag ungemein: Jede überzogene Minute ist entweder hergeschenkt oder muss händisch ins Zeiterfassungsprogramm übernommen werden.

Müsste ich nur 5 Stunden am Tag arbeiten, hätte ich eine ganze Stunde Zeit, um aus der Firma zu kommen, ohne mit dem Arbeitszeitgesetz in Konflikt zu geraten.

Nur: Das wären dann gleich mal schmerzhafte € 150,- im Monat weniger, und zwar ohne nennenswert mehr Freizeit, denn so stark bemerkbar macht sich die eine Stunde pro Tag dann gar nicht.

Außerdem müsste die Chefin von der Idee überzeugt werden. Schau ma mal!


✗ Budget (#3)

Nicht nur, falls sich Punkt zwei realisiert (aber dann erst recht), wird es notwendig sein, meine Ausgaben, die in den letzten beiden Jahren ein wenig ausgeufert sind, 1. zu reduzieren und 2. besser zu verteilen. Genau dasselbe habe ich im letzten Ausblick auch schon geschrieben, aber im Übersiedeljahr war das vielleicht ein wenig unrealistisch.

Wie auch schon Anfang 2019 habe ich auch jetzt wieder zu beklagen, dass zuviel Geld in Naschzeug, Bücher und Krimskrams fließt und recht wenig in Aktivitäten wie Wandern, Urlauben und Unterwegssein.

Darunter leidet auch die Fotografie, die ich zwar in keiner Weise ernsthaft betreibe, aber doch so, dass sich hin und wieder ein Kalender mit den Best Of - Bildern ausgehen soll. Und jetzt hat mir Gabi eine Canon überlassen, die trotz höheren Alters meine ungeliebte Samsung auf die hinteren Plätze verweist. Vielleicht gibt mir das ja wieder Aufwind.


✗ Zeichnen, Malen, Bogenschießen (#4)

Was auch dringend Aufwind braucht, sind meine anderen künstlerischen Aktivitäten, vor allem die mit Kreide und Papier. Platz und Hardware sind jetzt vorhanden, fehlen nur noch Motivation und Muse/Muße. Ich habe in den letzten Wochen auch ein wenig mit "schnellen Skizzen" herumexperimentiert, aber beim ersten Stress in der Arbeit war's dann auch wieder vorbei mit dem Motivationsschub.

Ich bin da leider in mir gespalten, und ich weiß nicht, wie ich das lösen soll: Ich kann nicht gut lose hinskizzieren und bin sehr detailverliebt, aber habe viel zu wenig Geduld, stundenlang am selben Bild zu sitzen. Und weil mir davor dann graut, fange ich erst gar nicht an. Dabei würde mehr Übung vermutlich schon auch Abhilfe schaffen. Seufz.

Ein weiteres Hobby, das ich sträflich vernachlässigt habe, ist das Bogenschießen. Da habe ich auch schon überlegt, ob ich mir nicht eine Routine zurechtlege, zum Beispiel immer montags direkt von der Arbeit auf den Schießplatz. Oder sowas in der Art.

Das Problem ist halt auch da: Der Platz ist 20km entfernt, das ist 1 Stunde Fahrtzeit mit 2 Bussen plus 20min Fußweg. Und das ganze auch wieder retour. Aber nur während der Schulzeit natürlich, und dann auch nicht mittwochs (WTF?). Und natürlich nicht am Wochenende.

Selbstverständlich machbar, aber halt umständlich.


✗ Dies und Das (#5)

Bei einigen alltäglichen Punkten würde ich gerne wieder an vergangene Errungenschaften anknüpfen: Mehr Nahrungsmittel selber züchten, weniger Plastikklumpert kaufen, generell mehr Zeit bewusst mit Aktivitäten verbringen, die mir sinnvoll erscheinen und weniger Stunden blöd vor dem Computer herumsitzen oder auf die Leinwand glotzen.

Nichts gegen interessante Podcasts oder Diskussionen, auch nichts gegen spannende Serien oder gehaltvolle Filme, aber viel Zeit geht schon auch drauf mit Unsinn und Zeit-Totschlag - Aktivitäten, wo ich mich dann hinterher frage, wo der Nachmittag/Abend nur wieder hingekommen ist.

Und ich muss mehr raus, auch wenn meine Spaziergänge durch die jedes Jahr extremer werdenden Baumschlägerungen (früher war das nur im Winter ein Thema, jetzt schon das ganze Jahr über, und hierzulande ist noch kein Borkenkäfer Schuld dran!) eher depressiv machen als belebend wirken.

Und was ich auch irgendwie gerne öfter machen würde, aber auch da scheitert's am Tagesablauf, ist Laufen. Ich bin definitiv eine "Morgenläuferin", aber das vor der Arbeit reinzuquetschen, erscheint mir nicht besonders attraktiv. Außerdem lauf' ich am liebsten im Wald bergauf-bergab, und das ist von Oktober bis April auch ein No-Go, wegen der Forstarbeiter und der Jäger, falls einem nicht eh die Jahreszeit einen Strich durch die Rechnung macht (Schnee, Eis).

Also zusammengefasst: Ich schaffe es offensichtlich nicht, das, was ich machen will (Freizeitaktivitäten) bzw. muss (Arbeit), innerhalb eines Tages vernünftig unterzubringen.

Wahrscheinlich müsste ich mehr im Wochenzyklus denken und abwechselnd einen Tag arbeiten und einen Tag frei nehmen und für die anderen Sachen reservieren. Und dann am besten den Sonntag zum Arbeitstag machen, denn das Wochenende ist für viele Freizeitaktivitäten weitgehend unbrauchbar, weil keine Busse fahren.

Aber wie erklär' ich DAS meinen Vorgesetzten?


✗ "Projekt" (#6)

Und dann ist da noch der große offene Punkt vom Vorjahr: Das "Projekt".

Ich beneide ja zwei meiner GTD (Grazer Trek Dinner / "Trekkies") - Kollegen ein wenig um ihre Themenauswahl, denn die haben für ihren Podcast "Aufnerden" mehr Input, als sie verarbeiten können.

Bücher und Serien/Filme besprechen möchte ich allerdings nicht. Zu aktuellen Themen meinen Senf dazugeben erst recht nicht. Für Reiseberichte reise ich zu wenig.

Momentan erscheint mir irgendeine Zufallsauswahl am sympathischsten: Ich könnte eine beliebige Zeile aus einem Lied als Ideengeber verwenden, oder Monatsthemen wählen (lassen). "Aufnerden" beispielsweise hat in jedem Podcast eine Ferengi-Erwerbsregel als Inspiration für ein paar Gedanken zur aktuellen Lage verwendet.

Sowas in der Art schwebt mir vor. Leider noch viel zu wenig konkret.


✗ Kein großes Ganzes (#7)

Das war jetzt viel Fokus auf Details, ein großes Ganzes scheint es in diesem Jahr nicht zu geben. Außer der Balkonbepflanzung steht kein größeres Projekt an, welches das Jahr irgendwie unterteilt oder einem Motto unterwirft.

Zweifellos wird es Graz- und Wienbesuche geben, die eine oder andere Wanderung (vielleicht auch mit Zelt) und den einen oder anderen bescheidenen Urlaub oder Ausflug irgendwohin.

Ansonsten steht vor allem "Einleben in der neuen Wohnung" auf dem Programm. Außerdem komme ich jetzt langsam ins Alter, wo man sich schon "Gesund bleiben" auf die Wunschliste schreiben sollte..


Also bis dann!


 
« home
« previous
» archives «
next »