03.09.2023

До побачення!

dispatches

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Und schon ist die Woche vorbei, und damit leider auch mein Aufenthalt hier. Seufz. Jetzt noch zwei, drei Tage hoffen, dass die Heimreise reibungslos verläuft, und dann wieder hinein in den Alltag.

Naja, nicht gleich: Erst einmal ankommen, mich sortieren, dann Arbeit suchen und übersiedeln!

Nachdem ich heute den halben Tag mit Packen, Auspacken und Umpacken verbracht habe (War gar nicht so schlimm, wo ist der Haken? Was habe ich vergessen?) und danach noch einmal auswärts essen war, bin ich jetzt mehr schlecht als recht für die Heimfahrt gerüstet.

Immerhin: Die Temperatur war heute perfekt: Wenn ich den ganzen Tag Balkontür bzw. Fenster offen haben kann, und es wird drin weder zu kalt noch zu warm: Genial.


Ärgerlich: Da war ich die ganze Zeit über pumperlgesund hier, und jetzt beißt und verstopft meine Nase seit 2 Tagen...

Und ich bin noch müder als sonst, dabei habe ich in den letzten paar Tagen gar nicht so schlecht geschlafen!


Wie angekündigt, war ich am Freitag ein letztes Mal bei der » Riesenstatue, und gestern bin ich noch einmal am » Strand gewesen. Dabei gäbe es noch so viele Plätze, die ich noch gar nicht gesehen habe! (Besonders die vielen Parks habe ich vernachlässigt!)


Die Woche hatte es noch einmal in sich, mit dem massiven Parallel-Angriff der Russen auf Kyiv einerseits und dem Bombardement von russischen Militär- und vor allem Flugzeugbasen andererseits. Abgesehen vom Schlafmangel war ich glücklicherweise direkt nicht betroffen.

Wer übrigens wissen will, wie sich so ein Alarm über die "Alert" - App anhört, kann sich einerseits die App runterladen und selber ausprobieren, oder sich folgende kurzes Video anschauen: »youtube«

Da spricht Mark Hamill alias "Luke Skywalker" aus "Star Wars" die Warnungen aus... Natürlich darf "May the Force be with you!" nicht fehlen.



Nein, da brennt zum Glück nichts...


Ein Engel! Vogel?


Abendrunde, leider ohne Mond, weil bewölkt:




Mein letzter 6L - Kanister Wasser:



Freitag: Zum Monument!


Aha!


Retour entlang des Dnipro...




Meine anfänglich fehlgeschlagenen Versuche, mit der Stadtbahn zu fahren, haben mich mehrmals zu diesem "Büchermarkt" geführt. Am Freitag habe ich mich dann endlich dazu durchgerungen, anstatt nur vorbeizulaufen auch hineinzugehen... Und die ukrainische Ausgabe vom 1. Harry Potter - Buch gekauft! :o)


Ich hatte mich seinerzeit durch den mühsamen Band 5 "Harry Potter und der Halblut-Prinz" auf englisch gequält. Wir werden sehen, ob ich mich irgendwann in ähnlicher Manier durch den - an und für sich wesentlich leserfreundlicheren - Band 1 auf ukrainisch arbeiten werde.



Wieder einmal - zum letzten Mal - Sonnenuntergang:



Gestern, Samstag: Strandurlaub



Rückweg durch den Park:



Heute (nicht geplant) doch noch eine kleine Runde gedreht,
und dabei eine Unterführungs-Ausstellung gefunden!


(Da geht's um Zivilisten in russischer Gefangenschaft.)


Ich habe mich sogar zu ein paar Selfies am
Золоті ворота hinreißen lassen:





Meine Heimat in den letzten 2 Monaten:



Ein paar unzusammenhängende Beobachtungen, die ich mitteilenswert finde:

Hier ist sehr viel nicht asphaltiert, sondern gepflastert. Möglicherweise erleichtert das den Abfluss von Regenwasser? Auf jeden Fall sind solche Straßen viel LAUTER! Und: Da Pflastersteine die Angewohnheit haben, sich mit der Zeit herauszulösen, sind zahlreiche Gehwege (nicht nur deswegen) Stolperfallen. Oder vielleicht auch: Natürliche Smartphone-Gucker - Bumps.

In den zwei Monaten hier bin ich nicht einer einzigen Gruppe pöbelnder Jugendlicher, oder betrunkenen Erwachsener begegnet. Dabei wird angeblich in der Ukraine so viel gesoffen! Ob das vornehmlich hinter verschlossenen Türen stattfindet, und/oder ob das mit den besonderen Umständen zusammenhängt (Kriegsrecht/Ausgangssperre), kann ich nicht beurteilen.

Ich hätte erwartet, dass es eine erhöhte Militär- oder Polizeipräsenz gibt, aber ehrlich: Wenn man am späten Abend in Graz vom Jakominiplatz zum Bahnhof unterwegs ist, begegnet einem mehr Polizei. Ich wurde auch nicht ein einziges Mal angehalten, meinen Pass vorzuweisen, obwohl das der meistgegebene Ratschlag aus diversen Quellen war: Immer den Pass dabeihaben! Aber vielleicht betrifft das mehr die Autofahrer mit ausländischem Kennzeichen...

Die Leute auf der Straße sind auffallend hilfsbereit: Wenn man aus der Unterführung kommt und sich orientierungssuchend umschaut, wird man schnell gefragt, ob man Hilfe braucht. Fällt einem etwas potscherterweise aus dem Säckel, findet sich jemand, der einen darauf aufmerksam macht. Fotografiert man etwas, das einem interessant erscheint, wird man darauf hingewiesen, dass man gerade das viele schönere Ding auf der anderen Straßenseite verpasst.

Generell herrscht auf der Straße wenig Aggression. Auch hier wiederum weiß ich nicht, ob der Krieg die Leute nachsichtiger miteinander macht, oder ob das hier immer so ist. Ich würde das zumindest teilweise auch dem Umstand danken, dass alle Beteiligten einfach mehr Platz haben. Ich persönlich werde ja in Städten grantig, wenn ich nicht vorwärts komme, wenn alles eng ist.

(Allerdings sitze ich hier vielleicht auch meiner eigenen Wahrnehmung auf: Dadurch, dass ich selber stressfrei durch die Gegend spaziert bin, habe ich vielleicht die Umgebung auch so wahrgenommen...)

Und auch: Der Lärmpegel in den Öffis und auf der Straße ist meistens gering (abgesehen vom Autolärm!), die Leute unterhalten sich wenn, dann leise miteinander. Ich habe auch nur selten ertragen müssen, dass laut telefoniert wird, oder dass Menschen sich Sachen ohne Kopfhörer auf ihren Smartphones anschauen.

Also eher für introvertiere nordische Typen geeignet als für temperamentvolle Südländer. (Ich weiß: Stereotype!)


So, hiermit beende ich (vermutlich, wenn alles nach Plan verläuft) meine Berichterstattung aus Kyiv/Ukraine, und melde mich in wenigen Tagen aus Österreich wieder! Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!


 
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